Evelyn besuchte auf den Philippinen die Hundred Islands.

Evelyn besuchte auf den Philippinen die Hundred Islands. © Instagram/Evelyn Kalis

Tagalog auf den Philippinen lernen – dazu entschied sich die 19-jährige Berlinerin und Halb-Filipina Evelyn und reiste nach dem Abitur für längere Zeit in die Heimat ihrer Mutter. Genauer gesagt nach Santa Rosa in der Provinz Laguna. Im ersten Teil des Interviews berichtete Evelyn, wie es zu der Entscheidung kam, wie eine typische Sprachkurseinheit aussah und welchen sprachlichen Schwierigkeiten sie auch heute noch gegenübersteht. Im heutigen zweiten Teil erfahrt ihr mehr über Evelyns Pläne nach dem Sprachkurs, was sie in Bezug auf ihren Philippinen-Aufenthalt jetzt anders gemacht hätte und was sie jedem raten würde, der sich ebenfalls für einen Tagalog-Sprachkurs auf den Philippinen interessiert.

Im Interview: Halb-Filipina Evelyn über Zukunftspläne und Sprachkurs-Tipps

Liebe Evelyn, welche Pläne hast Du nach dem Sprachkurs auf den Philippinen?

Evelyn: Natürlich werde ich nach meinem Sprachkurs die Sprache immer noch nicht fließend sprechen können, aber der Kurs hat mir eine bessere Grundlage vermittelt, um meinen Tagalog-Sprachschatz zu erweitern. Ich hab mir vorgenommen, die Philippinen zu bereisen, da die Inseln so viele unglaublich schöne Seiten haben, die ich gerne alle entdecken würde. Sofern mir die Zeit dann noch bleibt, würde ich auch gerne für einen Monat als freiwillige Arbeiterin in Tacloban zum Wiederaufbau helfen.

“Neben dem Lesen werde ich philippinische Serien schauen.”

Weißt Du schon, wie Du auch in Deutschland weiterhin am Tagalog lernen dran bleiben willst?

Evelyn: Also ich werde weiterhin versuchen, eigene kurze Texte zu schreiben, und meine Mutter oder andere Familienmitglieder fragen, ob sie diese kontrollieren können. Auch werde ich zunächst Kinderbücher auf Tagalog/Englisch lesen und wenn ich mich bereit fühle, mich auch an ‘normale’ Bücher wagen. Neben dem Lesen werde ich philippinische Serien schauen, welche mir schon vor meiner Reise auf die Philippinen eine gute Grundlage gegeben haben. Das wohl Wichtigste wird sein, dass ich mit meiner Mutter und auch mit meiner Familie weiterhin in Tagalog rede und ihnen auch sage, dass sie mich korrigieren sollen, sofern ich Fehler mache. Um das Vokabeln lernen werde ich wohl auch nicht drumherum kommen.

Evelyn beim Tagalog lernen mit ihren Übungstexten und Zusammenfassungen, dem Online-Wörterbuch und den Notizen ihrer Lehrerin. © Evelyn Kalis

Evelyn beim Tagalog lernen mit ihren Übungstexten und Zusammenfassungen, dem Online-Wörterbuch und den Notizen ihrer Lehrerin. © Evelyn Kalis

Gibt es etwas, dass Du bisher an deiner Philippinen-Reise bereut hast oder jetzt anders machen würdest?

Evelyn: Ich wünschte, ich hätte früher einen Sprachkurs gesucht, denn in den ersten 1 ½ Monaten war ich der festen Überzeugung, dass ich die Sprache nur durch das Zusammensein mit meiner Familie lernen werde. Aber da die meist tagsüber arbeiteten oder die Schule besuchten, war ich allein zu Hause und etwas verloren mit der Sprache. Auch habe ich immer auf Englisch mit meinen philippinischen Freunden geredet, was dazu führte, dass wir auch jetzt noch in Englisch reden, wobei es besser wäre, wenn die nun auch in Tagalog mit mir reden.

“Redet und macht Fehler, aus den man lernen kann!”

Wie sollten andere Halb-Filipinas und -Filipinos vorgehen, wenn sie ebenfalls wie du Tagalog auf den Philippinen lernen möchten. Was würdest du ihnen raten?

Evelyn: Also ich würde auf jeden Fall zu einem privaten Lehrer gehen, da dieser dir direkt alles erklären kann, was du nicht verstehst. Ein privater Lehrer wird sich wirklich Zeit für deine Fragen nehmen können – nicht so wie in einem Sprachkurs mit mehreren Schülern. Auch sollte man sich die Zeit nehmen, ein bis zwei Wochen nach der Ankunft mit der Familie zusammen zu sein, aber man sollte nichts aufschieben.

Bei der Suche nach einem guten Sprachkurs gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zunächst habe ich im Internet gesucht und habe auch einen Sprachkurs in meiner Stadt gefunden, aber preislich war der Sprachkurs echt hoch (11.000 Pesos = ca. 220 Euro für 30 Stunden). Das soll jetzt nicht heißen, dass sich der Preis nicht lohnt, denn diese Lehrer sind geschult, um die Sprache zu unterrichten. Eine zweite Möglichkeit, welche ich dann gewählt habe, war durch Bekannte. In meinem Fall kannte meine Tita eine Lehrerin, die mich in der Sprache unterrichten könnte und ich hab es einfach mal versucht. Dabei handelte es sich nicht um eine ausgebildete Tagalog-Lehrerin, sondern um eine Englisch-Lehrerin, aber trotzdem konnte sie mir ihre Muttersprache sehr gut erklären und auch preislich war ich besser dran (4.500 Pesos = ca. 90 Euro für 60 Stunden). Man muss für sich selber entscheiden, welche Option besser ist. Neben dem Sprachkurs ist es natürlich auch wichtig, dass ihr das Gelernte einsetzt – also redet und macht Fehler, aus den man lernen kann! UND GANZ WICHTIG: Verliert nie den Mut!

Vielen Dank für das Interview, liebe Evelyn! Ich wünsche Dir noch eine wunderschöne und unvergessliche Zeit auf den Philippinen mit deinen Verwandten und Freunden und drück Dir für das Tagalog lernen weiterhin die Daumen!

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