Blaues Jackstone-Spiel von den Philippinen.

Beliebtes Kinderspiel auf den Philippinen: Jackstone. © Valerie Till

Heute werde ich ein bisschen nostalgisch und zeige euch, mit was ich als Kind im Urlaub auf den Philippinen gespielt habe. Man muss dazu sagen, dass ich hier von den 80er- und 90er-Jahren sprechen. Heutzutage spielen die philippinischen Kinder wahrscheinlich lieber mit dem Smartphone… Aber als ich in meiner Kindheit die Heimat meiner Mutter besucht habe – ein kleiner Ort, der nur mit dem Boot zu erreichen war – standen viele Aktivitäten im Freien an. Unter anderem spielten meine Cousinen, Cousins und ich mit Jackstone, Plastic Balloons oder mit dem Yo-Yo.

Jackstone

Das typisch philippinische Kinderspiel Jackstone beinhaltet einen Gummiball und zehn sogenannte Jacks – sechszackige Metall- oder Plastikfiguren (s. Bild oben). Die Spielregeln sind ziemlich einfach. Zunächst nimmt man alle Jacks in eine Hand und wirft diese auf eine glatte Oberfläche, wie zum Beispiel auf einen Tisch. Nun darf man nur noch mit einer Hand weiterspielen (Rechtshänder nehmen natürlich die rechte Hand, Linkshänder die Linke). Mit dieser Hand muss man dann den Gummiball in die Luft werfen. In der Zeit, in der der Ball einmal auf dem Tisch aufschlägt und wieder in die Luft hüpft, muss man mit der gleichen Hand einen Jack aufsammeln und den Ball wieder fangen. Wer es schwieriger mag, kann die Anzahl der Jacks auch erhöhen und zwei oder drei auf einmal aufsammeln. Die verschiedenen Variationen sind unendlich (zwischendurch noch in die Hände klatschen, den Ball zweimal hüpfen lassen, weitere Jacks hinzufügen usw.)

Das Gute an dem Spiel: Man kann es wunderbar alleine oder in einer Gruppe spielen. Wenn man in einer Gruppe spielt, ist eine Person immer so lange an der Reihe, bis er entweder den Ball nicht fängt oder es nicht schafft, einen Jack aufzusammeln. Gewonnen hat dann derjenige, der die meisten Jacks gesammelt hat.

Als ich letztens meine Eltern in der niedersächsischen Heimat besucht habe, hab ich bei ihnen noch eine Tüte mit drei Jackstone-Sets gefunden. Ihr könnt euch vorstellen, dass da sofort die Erinnerungen an die Kindheit zurückkehrten. Jackstone hab ich nicht nur auf den Philippinen gespielt, sondern auch oft in anderen Urlauben. Als Einzelkind muss man sich schließlich oft selbst beschäftigen 😉

Yo-yo

Ein rotes Yo-Yo.

Beliebt bei Filipinos: das Yo-Yo. © Valerie Till

Ich glaube, was ein Yo-Yo (deutsch: Jo-Jo) ist, muss ich keinem erklären, oder? 😉 Auf jeden Fall behaupten die Filipinos, das Yo-Yo erfunden zu haben. Auf Tagalog bedeutet Yo-Yo so etwas wie “komm-komm”. Auf den Philippinen soll das Yo-Yo im 16. Jahrhundert zunächst als Waffe zum Einsatz gekommen sein. Interessante Vorstellung, oder? 1928 soll dann ein Filipino in den USA die erste Yo-Yo-Fabrik aufgebaut haben. Ob es stimmt, dass die Filipinos das Yo-Yo erfunden haben, kann ich nicht wirklich beurteilen. Meine Internetrecherche ergab hier auch keine eindeutige Wahrheit. Was aber feststeht: Das Yo-Yo ist auf den Philippinen ein beliebtes Spielzeug für Kinder.

Ich selbst hab es eigentlich immer nur rauf und runter rollen lassen. Meine philippinische Verwandtschaft wollte mir zwar immer irgendwelche Tricks beibringen, aber ich hatte keine wirkliche Yo-Yo-Begabung 😉

Plastic Balloons

Oh mein Gott, ich möchte nicht wissen, aus welchen Inhaltsstoffen die philippinischen Plastic Balloons bestehen 😀 So ganz gesund können die meiner Meinung nach nicht sein. Auf jeden Fall riechen sie leicht künstlich. Aber dennoch habe ich sie als Kind geliebt!

Bei den Plastic Balloons handelt es sich um kleine Päckchen jeweils bestehend aus einem Mini-Strohhalm und einer Tube mit einer einfarbigen Gummimasse. Diese Gummimasse muss man aus der Tube drücken, auf ein Strohhalmende kleben, zu einem runden Klumpen formen und dann ins andere Ende blasen, bis ein kleiner Plastikballon entsteht. Wenn dieser fertig aufgeblasen ist, muss man den Strohhalm vorsichtig entfernen und das entstehende Loch schnell zusammendrücken, damit die Luft nicht entweicht. Et voilà – fertig ist der Spieleballon, der je nach Festigkeit mehrere Minuten (oder sogar Stunden?!?) überlebt, bevor er langsam in sich zusammenfällt.

Als Kind hat man sich dann noch den Spaß erlaubt, mit dem Mund kleine Löcher in den Ballon zu machen, neue Luft reinzupusten und das Loch wieder mit dem Mund zu schließen. Heutzutage würde ich das nicht mehr machen. Einfach aus dem Grund, weil ich nicht weiß, was ich da eventuell über die Lippen zu mir nehme… Verboten sind sie auf den Philippinen aber nicht. Das weiß ich, weil meine philippinische Verwandtschaft mir, auf meine Bitte hin, letztens ein paar Päckchen geschenkt hat. Auf den Philippinen hab ich die Plastic Balloons früher immer für einen Peso im Sari-Sari-Store (kleiner Kiosk) gekauft. Ich schätze, dass sie auch heute nicht viel mehr kosten.

Falls ihr die Plastic Balloons nicht kennen solltet, hab ich euch mal ein kleines Zeitraffer-Video aufgenommen:

Kennt ihr diese drei philippinischen Kinderspiele? Was waren eure Favoriten? Und wisst ihr vielleiht, was bei den philippinischen Kindern heutzutage im Trend ist?

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