<i>"Kumusta ka?"</i> Wie kann ich mir Tagalog selbst beibringen? © V. Till

“Kumusta ka?” Wie kann ich mir Tagalog selbst beibringen? © V. Till

Eigentlich ist es eine Schande, dass ich Halb-Filipina bin, aber die Amtssprache der Philippinen nicht beherrsche. Die Rede ist von Tagalog. Klar, einige Wörter und Sätze sind mir geläufig (“Kumusta ka?” – Wie geht es dir?, “Mabuti” – gut) und ich verstehe häufig auch den Zusammenhang, wenn ich Filipinos sprechen höre, aber leider habe ich die Sprache nie richtig gelernt. Aber das soll sich jetzt mit Hilfe eines Buches ändern. Um welches Buch es sich dabei handelt?

Tagalog lernen mit dem Buch "Basic Tagalog for Foreigners and Non-Tagalogs" © V. Till

Tagalog lernen mit dem Buch “Basic Tagalog for Foreigners and Non-Tagalogs” © V. Till

Ich habe mir das Buch “Basic Tagalog for Foreigners and Non-Tagalogs” von Paraluman S. Aspillera aus dem Tuttle Verlag gekauft. Die Autorin verspricht im Vorwort, dass man nach sechs Monaten – oder rund 250 Stunden – intensiven Lernens und Sprechens die Grundzüge von Tagalog beherrscht. Alltägliche, einfache Unterhaltungen mit Filipinos sollten dann kein Problem mehr sein. Ha! Da wollen wir doch mal sehen, ob Frau Aspillera recht behält. 250 Stunden kann man ja sehr gut nachverfolgen. Ich werde es mal austesten und mir jede Lern-Minute notieren. Mal sehen, ob ich dann im Oktober mit meiner Mama auf Tagalog sprechen kann 🙂

Okay, bevor ich jetzt aber weiter auf das Buch eingehe, eine Sache noch schnell vorweg: Die Publikation ist komplett auf Englisch. Bisher habe ich leider noch kein Veröffentlichung auf Deutsch gefunden, die auch nur annähernd so ausführlich ist wie “Basic Tagalog”. Das Buch “Kauderwelsch: Tagalog Wort für Wort” hat zwar gute Ansätze, mit denen ich mir die Sprache auch schon mal alleine beibringen wollte, aber mir persönlich hat es nicht gereicht. Also hab ich mal auf internationaler Ebene gestöbert. Und im englischsprachigen Raum existiert anscheinend eine höhere Nachfrage an Tagalog-Lernbüchern – was mich aber auch nicht wundert.

Aber jetzt weiter zum Buch: Was ist sehr interessant fand, war die Einleitung, in der die Entstehtung des heutigen Tagalogs nachgezeichnet wird. Neu war für mich zum Beispiel, dass die Sprache ebenfalls von arabischen sowie indischen Einflüssen geprägt ist. Habt Ihr das gewusst? Die spanischen oder englischen Einflüsse merkt man ja recht schnell – beispielsweise bei dem Wort Maschine: makina (Tagalog), machine (Englisch), maquina (Spanisch). Eine weitere nützliche Info: Die einzelnen Kapiteln des Buches sind mit Übungsaufgaben gespickt, so dass man auch mal zum Schreiben kommt. Und um die korrekte Aussprache zu fördern, liegt der Lektüre ebenfalls eine Audio-CD bei. Im hinteren Buchteil findet der Leser unter anderem eine Vokalbel-Liste (Tagalog-Englisch, Englisch-Tagalog) und längere Texte auf Tagalog.

Simple Unterhaltungen auf Tagalog - nach 250 Stunden des Selbstlernens sollte das mit Hilfe des Buches "Basic Tagalog for Foreigners and Non-Tagalogs" möglich sein © V. Till

Simple Unterhaltungen auf Tagalog – nach 250 Stunden des Selbstlernens sollte das mit Hilfe des Buches “Basic Tagalog for Foreigners and Non-Tagalogs” möglich sein © V. Till

Und um mir das Vokabeln lernen zu erleichtern, schreibe ich mir jedes neue Wort auf eine klein zugeschnittene Karteikarte. Auf der einen Seite steht das Wort auf Tagalog, auf der anderen auf Deutsch. Und dann wird immer gut in einer kleinen Plastiktüte durchgemischt, damit ich ja nicht die selben Wörter hintereinander habe. Ich hoffe, diese Methode bringt mir was. Ich hab Vokabeln lernen schon immer gehasst 😉

Kennt Ihr das Buch “Basic Tagalog for Foreigners and Non-Tagalogs” schon? Oder wie habt Ihr Euch Tagalog beigebracht? Schreibt mir doch mal Eure Tipps und Meinungen! Freu mich über Gleichgesinnte. Und vielleicht kann man ja eine kleine Tagalog-Lerngruppe bei Facebook eröffnen oder so 🙂

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10 thoughts on “Tagalog lernen in rund 250 Stunden

  1. Das ist leider sehr oft so, dass dt.-phl Kids keine philippinische Sprache können oder eben nur ein paar Phrasen. So auch unsere Kids.
    Liegt aber nach meiner Meinung daran, dass zu Hause meist zu 95 % deutsch gesprochen wird, zwischendurch auch englisch, aber philippinische Sprachen hören sie eigentlich nur, weil die Mama sich mit ihren Freunden in mehreren Sprachen unterhält. Mit der einen in Tagalog, mit der anderen Cebuano und mit der dritten Illongo.
    Und ist man mit Freunden zusammen, “springt” man in mehreren Sprachen hin und her.
    Sind die Kids im Urlaub auf den Philippinen, schnappen sie schon einiges auf. Das geht aber regelmässig wieder verloren.

    • Hi Rai,

      ja, da hast Du Recht. Bei mir zu Hause wurde auch stets Deutsch gesprochen, weil mein Vater Tagalog leider auch nicht beherrscht. Sprichst Du selbst denn Tagalog oder auch nur Deine Frau?
      Ich find’s auf der einen Seite gut, dass ich durch das Tagalog hören wenigstens den Sinn einer Konversation verstehen kann, aber auf der anderen Seite hätte ich mir gewünscht, dass meine Mutter mir schon mehr beigebracht hätte. Jetzt ist das Selbstlernen doch eher mühselig und schwierig :/

  2. Hi Valerie,

    ich würde auch gerne besser Tagalog und auch Visaya sprechen und hatte mir sowohl die Kauderwelsch-Bücher als auch weiteres Material besorgt. Hin und wieder schnappe ich hier vor Ort interessante Phrasen auf und notiere sie mir dann. Aber am effektivsten wäre wahrscheinlich direkt ein Kurs in Manila für Tagalog und ein Kurs für Visaya in Cebu. Es geht bei mir recht langsam voran, aber immerhin:D

    • Hi John,

      Deine Antwort überrascht mich jetzt etwas. Dachte, dass man auf den Philippinen eh irgendwie Tagalog oder Visaya lernt, weil man es doch immer und überall hört, oder? Mir ging es im Urlaub auf jeden Fall so, dass ich viele Wörter und Phrasen aufgeschnappt und selbst verwendet habe.
      Aber einen Tagalog-Kurs direkt in Manila würde ich auch gerne machen wollen 😀

      • …also ein paar Phrasen und Sätze spreche ich ja schon, allerdings bin ich noch weit davon entfernt, fließend Tagalog und / oder Visaya zu sprechen. Liegt sicherlich auch daran, dass ich in meinem Umfeld vor allem Menschen habe, die vorwiegend Englisch sprechen. Deine Artikel motivieren mich auf jeden Fall dazu, wieder etwas “aktiver” philippinische Sprachen zu lernen:D

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