Die deutschsprachige Zeitschrift Balita über die Philippinen. © Valerie Till

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, einen Blog wie “Mabuhay Tisay” ins Leben zu rufen und sich themenmäßig auf die Philippinen zu spezialisieren? Klar, einer der Gründe liegt auf der Hand: Meine Mutter stammt von den Philippinen und ich bin ein deutsch-philippinisches Mischlingskind. Auch habe ich das Schreiben zu meinem Beruf gemacht, weswegen es wahrscheinlich nicht verwunderlich ist, dass ich mich auch in meiner Freizeit gerne schriftlich mitteile. Aber es gibt noch einen Grund, der mich zu diesem Blog inspiriert hat. Und dieser heißt: Balita.

Was ist denn Balita?

Vielleicht wissen es einige von euch: Das Wort “Balita” ist Tagalog und heißt übersetzt Nachrichten. Doch für mich steckt hinter diesem philippinischen Begriff viel mehr. Meine Mutter war jahrelang Herausgeberin des deutschsprachigen Magazins “Balita” (Bild s.o.). Von 1985 bis 2010 war die “Balita” für viele deutschsprachigen Philippinen-Interessierte die Hauptinformationsquelle in Europa. Deutsche Medien berichteten in dieser Zeit nur alle Jubeljahre über den südostasiatischen Inselstaat. In dieser Zeit, in der das Internet erst langsam aufkam, war es für Freunde der Philippinen fast unmöglich, an Nachrichten zu kommen. Und wenn, dann gab es diese fast nur auf Englisch oder Tagalog.

Mädchen mit Plüsch-Affe im Arm und T-Shirt mit Aufdruck "Balita".

Ich als Kind mit einem viel zu großen “Balita”-T-Shirt. © Valerie Till

Balita und die News for Teens

Ich wuchs also mit diesem Magazin auf. Ehrlich gesagt haben mich News über die Philippinen in der Kindheit oder im Teenageralter wenig interessiert. Da waren Zeitschriften, die über Boybands, Serienhelden oder andere Promis berichteten, viel faszinierender. So etwas fehlte mir in der “Balita”. Und so kam es, dass ich hier auch meine ersten journalistischen Schritte versuchen durfte – mit einer eigenen Rubrik namens “News for Teens” (jaja, schrecklicher Name, aber ich war 15 Jahre alt und wollte cool sein 😉 ). Ich recherchierte in meinen zig Jugendzeitschriften und auch in philippinischen Medien, welche Promis auf den Philippinen einen Film gedreht hatten, dort bald auf Tour gingen etc. Mein Papa (ebenfalls Redakteur von Beruf) las meine Texte Korrektur und voller Stolz hielt ich dann irgendwann 1999 eine Ausgabe mit meiner Rubrik in den Händen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie stolz ich war 🙂

Eine Seite in einem Magazin namens "News for Teens".

Meine eigene Rubrik in der “Balita”: News for Teens. © Balita/V. Till

Das Internet: Abschied vom Alten, aber hallo neue Möglichkeiten!

Leider mussten meine Eltern die “Balita” dann 2010 einstellen, da die Abonnentenzahl immer weiter sank. Zu dem Zeitpunkt erschien der Zeitschrifteninhalt auch nur noch per Newsletter, da sich eine gedruckte Ausgabe gar nicht mehr lohnte. Das Internet eröffnete vielen Lesern neue Möglichkeiten, an Nachrichten über die Philippinen zu kommen. Und dank verschiedener Übersetzungsprogramme verschwand auch die sprachliche Hürde. Sehr gerne hätte ich das Projekt meiner Eltern fortgeführt, aber es hätte sich einfach nicht mehr gelohnt. Dennoch hat mich die “Balita” geprägt und irgendwie wollte ich ebenfalls Philippinen-Interessierte informieren und unterhalten. So kam ich im März 2013 auf die Blog-Idee “Mabuhay Tisay”. News über das Land oder Reiseberichte über die Philippinen findet man im Internet zuhauf, aber mir persönlich fehlten die Themen dazwischen. Und so sitze ich nun – mal mehr oder weniger regelmäßig – an meinem Laptop oder Tablet, recherchiere und versuche Themen über die Philippinen zu finden, die mich persönlich und vielleicht auch andere interessieren könnten.

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4 thoughts on “Balita – oder was mich zu diesem Blog inspirierte

  1. Hallo Valerie, ich hoffe du findest weiterhin Zeit und Motivation für diesen schönen Blog. Hast du den Affen eigentlich noch?

    Viele Grüße aus Berlin,
    Arne

    • Hallo Arne,
      vielen Dank für deinen Kommentar! Keine Sorge, die Motivation ist da und wird sicher auch nicht so schnell verschwinden. Nur die Freizeit ist momentan zu knapp 🙁
      Den Affen hab ich auch noch – allerdings fristet der sein Dasein irgendwo bei meinen Eltern 😉

      Viele Grüße aus München
      Valerie

  2. Hi Valerie,
    ich habe deinen Blog jetzt erst entdeckt und nachdem ich den ein oder anderen Blogeintrag gelesen habe, bin ich erst fasziniert. Nun bin ich auch eine Half-filipina und muss leider auch gestehen, dass ich die Sprache nicht wirklich beherrsche. Daher hatte ich mich entschlossen nach meinen Abi auf den Weg zurück in die Heimat meiner Mutter zu machen und dort etwas Zeit zu verbringen. Und hier bin ich, auf den Philippinen seit Dezember und voraussichtlich bis August oder vielleicht auch ein/zwei Monate länger. Einen Tagalog-Kurs hab ich Ende Januar begonnen(Mo-Fr jeweils 2 Stunden bei einer Privaten Lehrerin – aber mehr tutoring), und ich muss sagen dass selbst das lernen mit einem Privaten Lehrer ein sehr langer Prozess ist. Vor allem die Grammatik. Vom fließend sprechen bin ich wahrscheinlich noch weit entfernt, da immer wenn man denk man kann die Grammatik, gibt es wieder einen anderen weg oder einen besseren Weg sich auszudrücken. Aber bisher hab ich noch nicht den Mut verloren die Sprache zu lernen und ich hoffe das auch niemand anderen diesen Mut verliert.
    Nun möchte ich hier keinen Roman schreiben (neige leider immer dazu eine Menge zu schreiben, aber zu einem regelmäßigen Blog kommt es dennoch leider nicht…)
    Ich bin gespannt auf weitere interessante Einträge und falls bedarf besteht über irgendwelche Informationen zu den Philippinen (da ich ja nun direkt an der Quelle bin) oder weiteren Fragen zur Sprache (soweit ich sie beantworten kann, oder ich meinen Lehrer fragen kann), stehe ich gerne zur Verfügung.

    Liebe Grüße
    Evelyn

    • Liebe Evelyn,
      lieben Dank für deine Kommentare! Sie sind doch noch aufgetaucht 😉
      Meine ausführliche Antwort hast du hoffentlich schon per Mail erhalten.

      Liebe Grüße
      Valerie

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